Thursday, October 12, 2006

Kurze Stories

Jugendsünden
Die Sonne stand hoch über den Felsen, die wie Hörner in den Himmel ragten. Es war so trocken, dass man den Staub schmecken konnte, der durch den Wind von den Steinmassen abgetragen wurde.
Im Schutze der Schatten suchten vereinzelnd Hyänen ein kühles Plätzchen.
Eigentlich machte ihm die Hitze sonst ziemlich zu schaffen, er war warme Umgebung zwar gewohnt, Mulgore jedoch bot hier und da kleine Seen, die zum Abkühlen geeignet waren.
Heute allerdings kümmerte ihn das kaum. Er ging mit gesenktem Haupt den Weg entlang, welcher vom Sand fast komplett gefressen war.
Seine Augen schauten wütend zwischen seinen mächtigen Hörnern und der wüsten Fellmähne hervor.
Seine Fäuste waren geballt und die Zähne aufeinander gepresst.
Es war wieder einer dieser Tage an denen ihm sein Schicksal nicht aus dem Kopf weichen wollte.
Er teilte sich sein Lager mit Kämpfern und Kräuterkundigen, wie zum Beispiel Bloodhoof, Keeneye, Ragescar und Beastcaller. Sie alle wurden von ihren Eltern nach ihren Vorzügen benannt, die sich im zarten Taurenalter von 15 Jahren entwickelten…
Er musste zugeben, dass er sich damals nicht auf eine Sache konzentriert hatte - er hatte einfach zu viele Interessen. Er konnte kämpfen, er kannte die Pflanzen in seiner Umgebung und er verstand sogar etwas vom Wundheilen. Eigentlich konnte man niemandem einen Vorwurf machen, aber
“Friedrich…“, schnaubte er wütend “das ist doch kein Name für einen Tauren!“.

Abbruch eines Überfalls
Sie rieb sich die Hände. Auf diesen Tag hatte sie nach der lange Reise sehnsüchtig gewartet. Nachdem ihr Lehrer ihr alle nötigen Tipps gegeben hatte, sie ihre Gifte gemischt und auf ihre Dolche geschmiert hatte, konnte sie nun endlich das tun, was ihr am meisten gefiel – Raubmorden.
Eigentlich klingt das komisch, schliesslich sind die meisten Nachtelfen eher ruhigen Gemüts und machen von roher Gewalt nur selten gebrauch. Ellisya allerdings war gebrandmarkt von Plünderungen und Brandschatzungen ihres Dorfes in Ashenvale. Dort war die Horde auf dem Vormarsch, die für ihre Kriegsmaschinerie die Ressourcen des Waldes ausbeutete. Ihre Familie und ihre Umgebung fielen diesen Kämpfen zum Opfer … sie wollte nur eins: Rache.
Sie war an einem riesigen Baum versteckt, welcher sich in der Nähe von Camp Taurajo befand.
Viele Abenteurer und Forscher der feindlichen Fraktion mussten an eben diesem Baum vorbei, wenn sie ihre Reise in den trostlosen Norden antraten.
Endlich! Ihr erstes Opfer näherte sich dem zukünftigen Tatort. Es war ein junger Ork-Krieger, welcher seelenruhig auf sie zu ritt. Als er auf ihrer Höhe war sprang sie ihn aus dem Nichts an und rammte ihm mit aller Kraft ihren Dolch in den Rücken. Der Ork schrie vor Schmerz und Wut. Dummerweise sind Orks verdammte zähe Lebewesen. Ellisya wusste das, aber sie schlug dennoch gnadenlos auf ihn ein.
Der Ork zog seinen riesigen Zweihänder und fing sogleich an auf die Nachtelfe einzuschlagen.
Beide waren schwer verwundet, nur ein Dolchstoß fehlte noch, dann wäre der Grünhäuter Geschichte.
Auch der Krieger holte zum letzten Schlag aus. Doch mit einem Mal versteinerte er … das Schwert hoch über dem Haupt. Im ersten Moment lachte sich Ellisya ins Fäustchen, merkte aber, dass ihr das gleiche Schicksal widerfahren war. Ihre Waffen hingen in der Luft – kurz vor dem Körper des Feindes.
Verwirrt suchte sie den Blick des Orkes, welcher sie seelenlos anstarrte. So sehr sie auch versuchte etwas zu unternehmen, sie war völlig gelähmt.
“Nun komm essen Michael und hör auf zu fluchen!“ – “Nerv nicht Mum!“, zischte er leise, während er auf den Monitor starrte: “Serververbindung unterbrochen“.

Der Geschäftsmann
Gequälte Schreie huschten über die verfaulten Wegesränder, in der Ferne stieg Rauch auf und durch den aufsteigenden Qualm von vermoderten Leichen und brennenden Fackeln konnte man hungrige Ghouls sehen. Sie schlurften sabbernd in die Richtung verwester Leichen, an denen ihr Hunger nach Fleisch gestillt werden konnte. Hier und da konnte man sehen, wie Krieger des scharlachroten Kreuzzuges verzweifelt versuchten die untoten Krieger von ihren Zeltstellungen fernzuhalten. Von Zeit zu Zeit ritt ein Abenteurer über den Schauplatz des Grauens.
Torbias war an seinem Ziel angekommen. In Stormwind hatte man ihn verspottet. Einen dummen Selbstmörder hatten sie ihn genannt. Pah! Sie hatten ja keine Ahnung, welches Potential in ihm steckte. Er würde zurückkehren. Er würde als gemachter Mann zurückkehren. Keiner würde spotten, ihnen würde der Spott in der Kehle stecken bleiben und Neid würde über sie kommen.
Nachdem er sich durch die westlichen Pestländer gekämpft hatte, war er nun endlich an seinem Ziel angekommen. Hinter der Brücke an Coryns Kreuzung hatte er sich ein Stück Land gekauft.
Der Markler ist zwar verrückt lachend davon gelaufen, aber Deal ist Deal und so hatte er eine Urkunde bei sich, die seinen Besitzt bestätigte.
Als er an der Brücke angekommen war bekam er Tränen der Freude in seine Augen.
“Niemand wird mich davon abhalten hier eine Eisdiele zu eröffnen“ , flüsterte er siegessicher in seinen Bart.

Anglerlatein
Der Gildenmeister hatte überhaupt keine Ahnung! Tonosh war überzeugt, dass er trotz geringer Kenntnisse über die Kunst des Fischens den Fang seines Lebens machen würde.
Am Strand von Steamwheedle stieg er von seinem Raptor und überprüfte die Ausrüstung.
Angel. Köder. Sitzgelegenheit. An alles war gedacht. Er hatte sich sogar einen Anglerhut schneidern lassen … es sollte ja nicht heissen, er wüsste sich nicht zu kleiden.
Der Strand war ruhig. Hier und da krabbelten langsam einige Schildkröten über den heissen Sand und das Rauschen der Palmen rundete die Idylle ab. “Sehr gut. Der perfekte Ort für den Perfekten Fang.“
Er stellte seinen Schemel unter eine der Palmen, zog den Hut ins Gesicht und warf die Angel aus. Ein dumpfes “Plumps“ liess ihn wissen, dass sein Haken nicht im Wasser gelandet war. Er schaute sich hastig um und lief etwas rot an. Aber es war niemand in der Nähe, der dieses Missgeschick hätte beobachten können. “Selbst der erfahrende Ritter trifft nicht immer den Feind“, murmelte er zur eigenen Aufmunterung. Der zweite Wurf war wie im Bilderbuch. Es platschte kurz und die Pose wippte im Rhythmus der Wellen. Tonosh lehnte sich zurück und starrte erwartungsvoll auf den Köder.
Lange Zeit passierte nichts. Doch dann plötzlich tanzte die Sehne, der Blinker tauchte unter und es zog wie wild an seiner Angelrute. “Heureka!“, rief er “Das muss ein Riesenbrocken sein!“
Zizzik war ein erfahrener Wachmann. Gadgetzan war ein ruhiges Plätzchen. Vor allem in der Hochsaison war es hier ruhig. Keiner mochte so recht Kämpfe in der Stadt austragen, wenn die Hitze hier brütete. Die meisten der Goblins verbrachten dann ihre Freizeit am Strand … nur er musste Wache schieben. Langeweile drohte ihn zu verzehren, doch mit einem Mal lief ein aufgeregter Goblin durch das Stadttor: “Leute Leute!! Kommt schnell zum Strand, da wird grade ein Troll von einem Riesen verprügelt!“

Mein liebster Feind
Das Pferd wollte einfach nicht so schnell, wie er es gerne gehabt hätte und dabei hetzte es so schnell es konnte durch den dunklen Wald. Nebelschwaden verschlangen jeden Winkel, der hätte Schutz bieten können und das Heulen der Wölfe liess sein Blut in den Adern gefrieren.
Die donnernde Hufe seines Gauls fraß sich in den schmalen Weg, welcher aus Darkshire führte.
Hinter sich konnte er das schnaufen des Pferdes seines Verfolgers hören. Wie konnte er nur in diese Situation geraten? Er hatte keine Zeit auf diese Frage Antworten zu suchen, er schaute sich ständig hastig um und hoffte der Verfolger würde aufgeben.
Da sah er schon die Brücke, welche nach Westfall führte. Er gab dem Pferd noch einmal die Sporen und schloss die Augen. Er musste es einfach aus diesem Höllenwald schaffen.
Aber der Stoß in die Seite des Pferdes gab seinem Ross den Rest: Es bäumte sich auf und brach zur Seite weg. Er fiel mit einem dumpfen Schlag auf den Boden und rollte durch den Morast. Im Wasser angekommen sammelte er seine Kräfte und stemmte sich auf. Doch es war zu spät. Selbst eine Flucht zu Fuß wäre sinnlos gewesen. Von der Brücke herab starrte ihn sein Peiniger mit glühenden Augen an. “Ruttger!“ , brüllte Elvira “Wenn du nicht mir Schuhe kaufen gehst sind wir geschiedene Leute!“. Ruttger brach zusammen und wünschte sich er wäre tot.

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