Friday, November 14, 2008

Tschuldigung wir suchen ...

Berlin. Ein Trip, der geplant war, weil meine Zockmaus Geburtstag hat und ich durch einige glückliche Zufälle Leute kenne, die dort wohnen. Allen voran meine Tante, die uns aber ihre Wohnung nicht überlässt, weil sie anscheinend Angst hat, dass wir Körpersäfte auf die Couch schmieren. Also bietet uns ein Mitstudent ein Zimmer in seiner Wohnung bzw. seiner WG an, die sich in Ostberlin befindet – kein Problem, hauptsache Hauptstadt!

Die Wohnung entpuppt sich als Zuchthöhle von linksradikalen Fußballfans und wird eigentlich nur dadurch getoppt, dass sie für uns gut erkennbar ist, weil extra eine Fahne aus Bettlaken vom Balkon gehisst wurde, die uns zeigen soll wo wir hinmüssen, falls wir uns einmal verlaufen. Alles in allem also ein gelungener Schlafplatz, schliesslich sind wir ja nicht zum Wohnen hier. Der Plan ist einfach: Geburtstag feiern, nächster Tag Shopping-Tour, letzter Tag Sightseeing. Wenn schon Touri, dann aber auch richtig. Dummerweise macht uns unsere Organisation einen Strich durch die Rechnung, denn der Geburtstag lässt aufgrund der hohen Promillezahl kein rechtzeitiges Erwachen am nächsten Morgen zu. Aber welcher Soldat lässt sich durch so etwas schon entmutigen? Während Madame bereits wunderschöne lila Stricksöckchen im Kopf hat und sich über die Farbe der zu kaufenden Stiefel Gedanken macht, verbreitet sich langsam aber sicher in meinem Unterbewusstsein die Nachricht, man könnte doch den Besitzer eben dieses Unterbewusstseins davon überzeugen eine ganz bestimmte Box zu kaufen.

Nichts klappt. Falsche Route, falscher Ort, falsche Zeit. Frustriert wird also am Abend für den nächsten Tag geplant und man nimmt sich vor rechtzeitig und mit Plan erneut das Zentrum zu besuchen. Es klappt also alles nach Plan, selbst mein Unterbewusstsein ist mit dabei und beschert mir noch in der Nacht den Traum eine XboX in den Händen zu halten – was soll das?! Bin ich dafür nicht schon zu alt? Ich verdränge diesen Gedanken. Ich habe gerade nicht wirklich Geld dafür und das ist doch alles Spielerei und sowieso und überhaupt. Erst einmal losziehen. Unglaubliche 15 Minuten nach dem Aufbruch findet meine Begleitung den perfekten Mantel – glaubt mir keiner, ist aber so! Durchhalten, Durchhalten … am Alexanderplatz gibt es haufenweise Elektronikgeschäfte, ich werd einfach mal unauffällig schauen, was so’n Ding kostet.

Nach geschlagenen sechs Stunden haben wir so ziemlich alles gefunden, was wir brauchen – nur das ich in dem wir vermisst noch etwas. „Lass uns doch einfach mal schauen was hier sone XboX kostet, vielleicht sind die ja günstiger als anderswo…“, lasse ich mit einem ‚das meine ich wirklich so wie ich es sage, auch wenn es echt gekünstelt klingt’-Blick verlauten. Mit einem überraschenden „Ja, cool da hinten ist Mediamarkt“ werde ich in die richtige Richtung geschleift, vollgepackt mit Klamotten und Schuhen. In meinem Kopf geht eigentlich nur eines vor: 240 Euro. So ein Blödsinn, was man mit dem Geld alles machen könnte.

Glücklicherweise fällt mir nichts ein was man damit machen könnte, und während Madame freudestrahlend feststellt, dass die Box sogar nur 200 Euro kostet ist mein Schicksal also besiegelt. Ich bin Besitzer einer Xbox 360.

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